160 km laufend durch die Oberpfälzer Landschaft
Staffellauf war erneut ein tolles Erlebnis.
„Was lange währt, wird endlich gut“, so könnte man dieses sportliche Ereignis in den Reihen der Leichtathleten des TSV betiteln. Bereits im letzten Jahr hatten wir vor, die Region Neustadt an der Waldnaab, Oberviechtach, Nabburg und Weiden läuferisch etwas unsicher zu machen, doch aufgrund der fehlenden Läufer/innen musste dieses Vorhaben auf 2017 zurückgestellt werden.
Aktuell war es nun endlich so weit, dass insgesamt 25 Aktive (davon 3 Kinder) sich auf den Weg zum Ausgangspunkt nach Neustadt a. d. Waldnaab machten. Treffpunkt dazu war am Samstag, den 5.8. um 07:00 Uhr am Wendehammer bei Humann-Günther`s. Aus ökologischen Gründen versuchte man die Begleitfahrzeuge möglichst auszulasten. Mit von der Partie fünf Fahrräder, die den Läufertross auf den einzelnen Etappen begleiten und damit auch für die notwendige Sicherheit sorgten.
Den Insidern war das Prozedere eines TSV-Staffellaufes ja hinlänglich bekannt, doch es gab wie immer ein paar „Newcomer“, die sich erst an unsere Verhaltensweisen und die gängige Abwicklung gewöhnen durften. Begeistert waren sie allemal, denn Rosi mit ihrem „Futtermobil“ hatte wieder an alles gedacht und die gesamten Verpflegungspunkte bestens im Griff. Für die Planung der Etappen legten sich neben Willi und Gerlinde, ebenfalls Ruth und Dieter mächtig ins Zeug. So wurde erst vor kurzem die gesamte Route von Ruth und Dieter nochmals abgefahren, die Wechselpunkte bebildert und sogar die GPS-Koordinaten zu jedem einzelnen Etappenpunkt ermittelt und in dem Etappenplan eingefügt.
Aber alles der Reihe nach:
Tag 1
Wie bereits üblich durften Inge und Gerlinde die Auftaktstrecke von Neustadt a. d. Waldnaab nach Floß übernehmen. Man konnte, dank des geringen Verkehrs auf der BAB 6 und der BAB 93, bereits 15 Minuten früher am Ausgangspunkt starten. Etwas mehr als 10 km standen auf Ihrem Plan, was auch aufgrund der noch angenehmen Morgentemperaturen keinerlei Probleme für die erprobten Läuferinnen darstellte. Ruth, Willi und Dieter begleiteten mit dem Fahrrad. Letztgenannter durfte dann in Floß die beiden Läuferinnen zusammen mit Elke ablösen, die wiederum 9 Kilometer an Distanz zu absolvieren hatten. In Albersrieth endete dann diese 2. Etappe. Nun stieg Ruth ins Laufgeschehen ein auf einem Streckenabschnitt der sowohl Waldwege wie auch geteerte Radwege beinhaltete. Ihr Zielort war letztendlich Vohenstrauß.
Zum gleichen Zeitpunkt starteten alle Walker (Ulli, Wolfgang, Rolf) von Vohenstrauß nach Pleystein. Dieser Doppelstart ersparte uns rund eine Stunde an Zeit, denn die heute zu absolvierenden 87,5 Kilometer nahmen doch einen langen Zeitraum ein. In Pleystein angekommen wartete auf alle Teilnehmer unsere Rosi mit einem „First Class Service“.
Obst, Joghurt, Paprika, Eier, Brot und sogar Körnerbrötchen wurden von Rosi nebst Käse und Wurst angeboten.
Nachdem nun zumindest die Magennerven mehr oder weniger beruhigt waren, ging es auf die nächste Etappe, die Corinna und Martin Zenkel unter die Füße nehmen. Verstärkt wurde das Team durch Brigitte und Christian, die sich in der Wettkampfvorbereitung für einen Ultralauf im Karwendel befinden, und am heutigen Tag gute 3o Kilometer absolvieren wollen. Dies Etappe allerdings war sehr sonnig, heiß, verbunden mit hoher Luftfeuchte und leichtem Rückenwind, sodass die eine oder andere Läuferin schon die Zähne zusammenbeißen musste, um im vorgegebenen Zeitlimit zu bleiben. In Waidhaus, unweit der Tschechischen Grenze, löste dann Martin Petersilka und Ingrid ihre Vorläufer Corinna und Martin Zenkel ab. Sie hatten den Endpunkt Eslarn als Etappenziel. Hier endete der ausgeschriebene Bockl Radweg mit einer Gesamtlänge von 52 Kilometern. Beide wurden weiterhin begleitet von Christian und Brigitte und den fleißigen Radfahrern (auch Kinder).
Nach dieser Etappe konnten Brigitte und Christian nahtlos zu ihrer 3. Etappe am heutigen Tag übergehen, die die Beiden bis nach Schönsee führen sollte. Ein langes Waldwegestück, parallel zur Landesgrenze, bot dann doch etwas Schatten für die beiden „Tagesfleißigsten“, die dann am Ende rund 33 Laufkilometer aufaddieren konnten.
Den höchsten Etappenpunkt hatten wir nach dieser Runde ebenfalls erreicht. Willi stieg nun endlich vom Rad ab und konnte auf einem fast immer ganz leicht abfallenden Kurs ordentlich „Gas“ geben bis er den nächsten Wechselpunkt, den „Alter Bahnhof“ Gaisthal erreicht hatte. Der zweite Doppelstart (die Walker starteten zur gleichen Zeit wie Willi) erfolgte nun allerdings vom Zielpunkt Willi`s dem „Alter Bahnhof“ Gaisthal. Der nochmalige, etwas kürzere Trip der Walker endete in dem kleinen Weiler Herzoghof.
Nun konnte der letzte Abschnitt des 1. Tages von Michael und Heidrun in Angriff genommen werden. Michael und Petra hatten sich während des Tages zu uns hinzugesellt. Michael durfte nun mit Heidrun dem Zieleinlauf Tag 1 entgegenfiebern, der am Marktplatz in Oberviechtach, direkt neben dem Gasthof Pösl, eingeplant war. „Just in time“ kamen die Beiden mit all ihren Radbegleitern in der Kleinstadt Oberviechtach lockeren Schrittes an.
Der erste Tag war somit geschafft. Unfallfrei, vor allem nicht ganz ausgepowert, konnten wir unser Finish mit dem schon traditionellen Schluck Sekt am Tagesendziel feiern, bevor wir dann in dem direkt daneben befindlich Gasthof Pösl und Hotel Post, in dem wir alle untergebracht waren, die wohlverdiente Dusche und das bestellte Abendessen genießen durften. Die zweite Belohnung folgte bei angenehmen Außentemperaturen mit einem Absacker im Freien am Marktplatz für die Erwachsenen. Für die Kinder konnte Familie Pösl mit einem Kinobesuch aufwarten.
Ein gelungener Lauftag mit rund 87 unfallfreien Kilometern in herrlicher Natur!
Tag 2
Das erste Laufduo wurde um 08:00 Uhr auf die Reise geschickt und musste aufgrund der kurzfristigen Absage von Sabine, die am späten Abend sich noch zu uns gesellen wollte, umgeplant werden. So hatten Heidrun und Michael das Vergnügen das Startpaar zu stellen. Für Verstärkung sorgte Inge, die kurzerhand eine zusätzliche Trainingseinheit einfließen ließ.
In Pertolzhofen durften dann die Walker dieses Lauftrio abklatschen und den Weg bis nach Schwarzhofen fortsetzen. Fast ausschließlich auf gut befestigten Waldwegen, die ideale Walkingvoraussetzungen boten und sichtlich Spaß bereiteten.
Nicht ganz 10 Kilometer war die folgende Strecke für Corinna und Dieter lang, die die Beiden bis nach Schwarzach führten. Auch diese Etappe war landschaftlich – wie fast alle anderen auch – ein Genuss. Gerlinde und Martin P. übernahmen dann den Staffelstab und konnten nach weiteren 10 Kilometern in Nabburg ihre Etappe abschließen.
Von Nabburg aus führte uns der Weg weiter nach Iffelsdorf, einem kleinen Ort in dem anscheinend noch viel Ruhe beheimatet ist. Am Ende der Ortschaft befindet sich ein kleiner Pavillon, den wir uns als Mittagsrastplatz auserkoren hatten. Pünktlichst waren wir dank der letzten beiden Starterinnen am Vormittag, Elke und Ruth, dort angekommen. Und wieder war alles da, was das Läuferherz begehrt. Optimale Läuferverpflegung, gepaart mit reichlichem Wasser und Apfelschorle. Doch Rosi wusste auch die Kaffeetanten und –onkels erneut zufrieden zu stellen, denn bereits in aller Frühe hat sie etliche Kannen Kaffee gekocht und zur Verfügung gestellt. Ein dickes Lob von sicherlich allen Aktiven, die von Dir bestens betreut wurden.
Kurz vor 13:00 Uhr ging es aber von Neuem los. Christian und Inge, so lautete nach neuer Planung das Startduo. Ebenfalls mit dabei Brigitte, die auch heute nochmals einen langen Lauf sich auferlegt hatte. Die Etappe von Iffelsdorf nach Grünau war exakt 11 Kilometer lang. Das einzige große Hindernis war eine Schranke am Radweg, die das Überqueren der zweispurigen Bahnlinie verhinderte. An der Schranke angekommen, durfte unser aktuell jüngster Mitradler Julius, das Gespräch über eine Rufsäule mit einem Mitarbeiter der Deutschen Bahn aufnehmen. Die knappe Mitteilung lautete: „es sind noch zwei Züge auf der Strecke, bitte gedulden sie sich noch.“ Und wer das ein oder andere Rennpferd kennt, der weiß wie lange es sich anfühlt wenn man auch nur 2 Minuten warten muss.
Die Schranken öffneten sich nach dem Vorbeifahren der beiden angekündigten Züge und wir (eigentlich nur Julius) konnte dem Bahnmitarbeiter an der auf der anderen Seite der Gleise befindlichen Rufsäule mitteilen, dass wir alle gut die Gleise überquert haben, worauf er sofort wieder die Schranken sich schließen ließ. Wir konnten nach einer gehörigen Verschnaufpause unseren Weg sicher fortsetzen. Der Weg war zwar nicht schwierig, doch mussten einige Anstiege und Bergabpassagen bis nach Grünau in Kauf genommen werden.
Nun durfte Inge nach Ihrer zweiten Einheit am heutigen Tage eher zum gemütlichen Teil übergehen. Sie wurde von Martin Z. abgelöst, der den weiteren Weg bis nach Pischeldorf mit Brigitte und Christian absolvierte. Das Wetter spielte an diesem Sonntag bestens mit und war richtig läuferfreundlich. So kam man in Pischeldorf auch ohne große Probleme an.
Nur noch 2 Etappen und dann sollte der Ausgangspunkt und letztendlich Endpunkt des diesjährigen Staffellaufes Neustadt an der Waldnaab wieder erreicht sein. Für Willi bedeutete dies, runter vom Rad und mit Ingrid gemeinsam die nächsten 9,5 Kilometer heruntergespult. Mit dabei, die „Unermüdlichen“, Brigitte und Christian. Von Pischeldorf ging es bis Weiden auf einem schönen gut zu belaufenden Radweg. Früher als erwartet kamen wir dann auch in Weiden an dem fixierten Wechselpunkt an. Eine kleine Abkürzung, die unfreiwillig genommen wurde, war der Hauptgrund der schnelleren Laufzeit.
So nun war aber auch Brigitte und Christian des Laufens müde. Doch weit gefehlt, wenn man glaubt, dass relaxen nun angesagt ist. Kurzerhand entschieden die Beiden auch noch das letzte Stück mit den Walkern gemeinsam unter die Füße zu nehmen. Mit dabei auch alle, die nicht Auto fahren mussten!!
Punkt genau traf man nach weiteren 6,5 Kilometern Walkingstrecke am ehemaligen Bahnhof von Neustadt an der Waldnaab ein. Das übliche Spalier wurde von den Auto- und Radfahrern gebildet und alle Aktiven am Ziel empfangen.
In der Gaststätte Schmidt wurde nach unserer Heimkehr fand der diesjährige Staffellauf mit gutem Essen und dem ein oder anderen guten Tropfen seinen Abschluss. Allen die zum Gelingen dieser 2 Tage mit beigesteuert haben gebührt ein herzliches Dankeschön, vor allem unserer Rosi!
Fazit aus meiner Sicht:
Zwei herrliche Lauftage bei guten äußeren Bedingungen in noch intakter Natur; rund 160 gelaufene Kilometer verteilt auf 19 Etappen; alles unfallfrei und alle wieder gesund zu Hause; eine wieder sehr rund laufende Organisation und das Bewusstsein auch an diesem Wochenende was Vernünftiges getan zu haben, ließen bereits bei mir auf der Heimfahrt die Gedanken um den nächsten Staffellauf aufkommen mit dem Zielort Prag! 2018 Du kannst kommen!